Der schwedische Arzt Andreas Eenfeldt zeigt in dem Buch die Vorteile der kohlenhydratarmen Ernährung auf. Dabei lautet das Kredo nicht nur das Weglassen aller kurzkettigen Kohlenhydrate wie Zucker sondern aller Kohlenhydrate wie mittel- und langkettige wie Stärke. Es ist eine Low Carb High Fat Diet (abgekürzt LCHF), die vielmehr ein Lebensstil als eine kurzzeitige Hungerkur ist! Durch diese Art zu essen wird sich das Körpergewicht auf ein Normalgewicht zubewegen und zusätzlich wird sich für den gesamten Gesundheitszustand ein Aufschwung ergeben.
Im ersten großen Kapitel wird gezeigt, für welche Nahrung wir geschaffen sind, und welche Irrtümer der letzten Jahrzehnte zur heutigen Fettsuchtepidemie geführt haben.
Dann kommen die wichtigen Themen, die angegangen werden sollten:
Im letzten großen Kapitel mit der Überschrift „Wegweiser“ geht es um die reale Umsetzung.
Mein Fazit: Sehr gut geschrieben und vor allem für den medizinischen Laien sehr gut lesbar, ohne ein Chemiestudium anzufangen bzw. sich in medizinische Begriffe einarbeiten zu müssen. Als praktischer Arzt mit Berufserfahrung weiß er, von was er schreibt bzw. auch in Vorträgen spricht (einfach mal in Youtube nach „Andreas Eenfeldt“ suchen).
Im Buch bekommen wir endlich auch einmal Erfahrungsberichte, die nicht aus den USA stammen – so wurde in Schweden 1989 ein Gütesiegel in Form eines Schlüssellochs (warum auch immer ein Schlüsselloch) eingeführt. Hier kann man Statistiken gegenüberstellen von der Zunahme übergewichtiger Europäer und sinkendem Butterverkauf. „Zeitgleich mit der Fettangst nahm die Fettsucht zu.“
Die schwedische Variante der kohlenhydratarmen Diät (liest sich besser als LCHF) hat 3 deutliche Unterschiede zur Atkins-Diät:
Es kommt auch die Realität neben dem Menschen zur Sprache: „Der fette Hund frisst … Kohlenhydrate, denn das ist billiger. … Die Ursache für die Körperfülle des Hundes dürfte dieselbe sein wie für die Dickleibigkeit von Frauchen und Herrchen. Keiner von ihnen isst, wofür der Körper geschaffen wurde.“
Das Buch liest sich sehr gut und fachlich fundiert und ist zudem noch unterhaltsam. Manchmal stolpert man über kleine Übersetzungsfehlerchen aus dem Schwedischen, die aber auch unterhaltsam sind (so die Geldtasche – gemeint ist der Geldbeutel / Primararzt, was eher im Österreichischen für den deutschen Chefarzt gebräuchlich ist).
Und zum Abschluss ein wichtiger Satz für alle Leidenden, denen zu lange eingeredet wurde, dass Dicksein eine Willensschwäche sei: „Übertriebener Hunger und Energiemangel sind nicht die Ursache von gewöhnlicher Dickleibigkeit. Sie sind Symptome …“ … zu finden auf Seite 105, und wer neugierig auf den Grund und die Lösung ist, sollte sich das Buch zu Gemüte führen. Viel Spaß beim Lesen und Erfolg beim Umsetzen.