Taschenbuch Juli 2018
Im Buch Vitamin-D-Mangel wird im Kapitel zwei erklärt, wie das Vitamin D biochemisch entsteht. Dabei wird im Buch sehr oft vom Sonnenhormon D gesprochen. Eine Erklärung erfolgt, dass es sich bei Vitamin D medizinisch korrekt um eine Vorstufe eines Hormons handelt. Da in der normalen Sprache Vitamin D geläufig ist und um Irritationen vorzubeugen, wird im Buch entweder von Vitamin D bzw. dem Sonnenhormon D gesprochen.
Der weltweite Mangel an Vitamin D besteht weiterhin – das ist ein Kapitel wert. Dazu muss man wissen, dass Prof. Dr. med. Spitz vor zehn Jahren bereits eine Herausgabe zum Thema hatte und er nun auch zeigen kann, was sich in den letzten zehn Jahren geändert hat bzw. wo sich noch wenig getan hat. So hat der Mangel beispielsweise zugenommen.
In den folgenden sieben Kapiteln geht es um den Einfluss von Vitamin D auf:
Was sich innerhalb der Kapitel und der Grafiken sehr oft irritierend auswirkt, ist der Wechsel zwischen den Einheiten nmol/l und ng/ml. Im Text steht dann die eine Einheit und in Grafiken und Schaubildern die andere – hier kann man zwar immer im Kopf mit dem Faktor 2,5 rechnen – aber es ist unnötig und sollte dringend in der nächsten Fassung des Buches angeglichen werden.
Im Kapitel 10 und 11 geht es um Sonnenfrust und Sonnenlust und dass die Sonne deutliche Vorteile bringt, selbst bei Tumoren – das durch die Sonne entstehende Vitamin D „hilft“. Diese Kapitel unbedingt lesen – denn hier wird gezeigt, dass viele im Allgemeinen vorhandenen Ängste vor der Sonne unnötig sind. Ein mit Verstand ausgeübter Genuss der Sonne ist gesundheitlich sehr vorteilhaft.
Kapitel 11 ist in meiner Sicht das zentrale Kapitel. Sollte man bereits wissen, dass man einen Mangel hat und sich fragen, wie man am besten vorgeht, dann direkt das Kapitel 11 lesen. Hier wird auch die individuelle Dosierung von Vitamin D bei regelmäßiger Zufuhr an einem Beispiel berechnet, damit es jeder für seine eigene Lage nachvollziehen kann.
Kapitel 13 ist noch sehr spannend durch die Anwendung von Hochdosis-Vitamin-D-Therapien bei Multiple Sklerose (MS) und Psoriasis.
Kapitel 12 passt meiner Ansicht nicht so richtig in das Konzept. Und damit wären wir auch schon beim Resümee bzw. der Kritik am Buch.
Aber vorneweg – inhaltlich ist das Buch sehr gut und lesenswert. Wer sich schnell informieren möchte, und das in einer verständlichen nicht zu medizinischen Sprache, ist mit diesem Buch gut bedient. Und hier meine Kritik, die nicht dem Inhalt gilt, sondern der Aufmachung! Also bitte das nicht verwechseln – das Buch ist inhaltlich zu empfehlen. Nur die Aufmachung mit einer viel zu breiten Schrift (bei den Schriftsetzern spricht man von zu großen Abständen zwischen den Einzelbuchstaben) macht das Lesen unnötig anstrengend und der einzige mir plausible Grund ist, dem Buch eine höhere Seitenanzahl zu verschaffen. Genauso eine Unzahl von Bildern, die mehr der Zierde als der Information dienen. Ich persönlich hatte den Eindruck von einer dickeren Zeitschrift als von einem Buch. Lieber Verlag – sowas muss nicht sein. Wir Leser bezahlen i.d.R. nicht für die Seitenanzahl, sondern für die Qualität des Inhalts. Und etwas mit weniger Seiten auszudrücken, ist ein Gewinn. Und durch die Qualität des Inhalts kann ich das Buch empfehlen – vielleicht gibt es ja irgendwann ein E-Book, in dem man selber dann die Schrift und das Aussehen festlegen kann. Das wäre dann mein Wunsch gewesen. Also Inhalt lesen und anwenden!